Sean und Levin
erstellten in der Projektwoche Clips über Zeitzeuge Lothar Mäser
In Altstätten fand letzte Woche eine Projektwoche zum Thema «Zeitmaschine bauen» statt. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse S3c waren selbstständig unterwegs, um Menschen aus dem Rheintal und ihre Geschichten von früher kennenzulernen.
Altstätten/Marbach Sean Bär und Levin Hirscher aus der Klasse S3c der Oberstufe Altstätten sitzen im Café Mäser, um die Geschichte des 91-jährigen Besitzers Lothar Mäser aus Marbach zu gestalten. Bereits am Montagnachmittag haben die Schüler innerhalb von vier Stunden ein Interview mit Lothar Mäser erarbeitet, in dem er von seiner Jugend, dem Start als Coiffeur, der Zeit nach dem Krieg, dem Musizieren und seinen Oldtimern erzählt.
In der Woche vom 20. bis 24. Januar beschäftigte sich die Schulklasse S3c in Zweierteams mit der Zeitgeschichte, Zeitzeugen und der Medienproduktion. Innerhalb von dieser Woche führen die Schüler Interviews mit Zeitzeugen, machen zusammen mit den Protagonisten kurze Filme oder durchstöbern die Alben nach passenden Bildern für die am Ende gestalteten Clips. «Seit 2008 haben Schülerinnen und Schüler über 1'000 Clips erstellt, die alle auf der Zeitmaschinen TV-Homepage präsentiert werden» erläutert Projektleiter Christian Lüthi. In den Clips geht es unter anderem um die Wahrnehmung des Weltkrieges, um Frauengeschichten oder darum, dass man früher noch bezahlt hat, um eine Lehre bei einem Betrieb machen zu können.
In seinem Café liegen fünf Fotoalben mit unzähligen Bildern aus Lothar Mäsers Leben auf zwei Tischen verteilt. «Unsere Lehrerin Monika Vogt hat uns im Unterricht viel über ihren Vater Lothar erzählt. Da wir die Geschichten selbst spannend fanden, haben sich Levin und ich für ihn als Zeitzeugen entschieden», erklärt Sean Bär. Dass Lothar Mäser in seinem Leben bereits einiges erlebt hat, haben die beiden Schüler bei ihrem Besuch im Café mit angrenzendem Coiffeursalon sehr schnell gemerkt: «Wir fanden es super, dass Lothar so viel zu erzählen hatte. Denn so hatten wir genug Material für unsere Clips, die wir für die Projektwoche erstellen.» Zusammen werden am Donnerstagnachmittag noch Fotos gemacht, kurze Filmsequenzen erstellt und die wichtigsten Themen des Interviews herausgefiltert. «Die Schüler haben von der Zeitmaschine ein Programm für das Tablet erhalten, indem sie die Sequenzen des Interviews direkt mit den passenden Videos und Bildern verbinden können» erklärt Monika Vogt, die ihre Schüler gleich selbst ein wenig bei ihrem Projekt unterstützt.
«Am spannendsten fand ich die Situationen, die Lothar Mäser in der Kriegszeit erlebt hat», betont Levin Hirscher und Sean Bär ergänzt: «Man kann sich nun vorstellen, wie es damals für ihn war.» «Habt ihr denn alles verstanden, was er euch erzählt hat?», fragt Monika Vogt ihre beiden Schüler. «Nein, ein paar Worte musste uns Lothar dann doch noch genauer erklären», antwortet Levin der Lehrerin. Am meisten geblieben ist Sean Bär, dass Lothar Mäser zu ihnen gesagt habe, dass er in seinem Leben nie wieder arm sein möchte. Das Projekt selbst gefiel den beiden Schülern so besonders, weil es mal eine ganz neue Erfahrung war, mit ihrer Lehrerin ausserhalb der Schule zu tun zu haben, selbstständig etwas zu erarbeiten, aber auch dass junge Menschen auf die Umstände der früheren Generationen und deren Geschichten und Hintergründe aufmerksam gemacht werden. Und wie sieht es bei Lothar Mäser aus? Was nimmt er vom Projekt mit? «Das Projekt erinnert einen daran, dass man alt wird», entgegnet Lothar Mäser auf die Frage und ergänzt: «Ich staune, was die jungen Leute heutzutage an Wissen haben.»
Alle Clips seit 2008 und weitere Informationen finden Sie unter: www.zeitmaschine.tv
Die Clips der Klasse S3c gibt es unter:
Von Manuela Müller
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