Sean und Levin
erstellten in der Projektwoche Clips über Zeitzeuge Lothar Mäser
Am Mittwoch, 15. Januar kündigte Bundesrätin Viola Amherd ihren Rücktritt aus dem Bundesrat an. Seither gab es viele Kandidatinnen und Kandidaten aus den eigenen Reihen, die eine Kandidatur ausgeschlossen haben. Nicht aber Markus Ritter aus Altstätten: Er nimmt die Herausforderung an und würde die neue Aufgabe mit seiner ganzen Schaffenskraft bewältigen wollen.
Altstätten/Bern Die Kandidatur des Altstätter Nationalrates und Präsident des Schweizer Bauernverbandes, Markus Ritter ist nun offiziell. Wieso er sich schlussendlich für eine Kandidatur entschieden hat und wie es mit dem Schweizer Bauernverband weitergeht, verrät er der Rheintaler Bote-Redaktion im Interview.
Markus Ritter, was hat Sie dazu bewegt, doch noch für den bald freiwerdenden Platz im Bundesrat zu kandidieren?
Markus Ritter: Letztendlich waren es die vielen Absagen von sehr fähigen möglichen Kandidatinnen und Kandidaten aus unserer Fraktion. Wie die Berichte der GPK’s des Parlamentes und der eidgenössischen Finanzkontrolle sowie insbesondere ein Brief der Finanzdelegation zeigen, ist die Situation bei diversen Schlüsselprojekten des VBS besorgniserregend. Die enge Frist für die Einreichung einer Kandidatur für den Bundesrat und die enormen Herausforderungen im VBS dürften viele von einer Kandidatur abgehalten haben. Es ist aber für unser Land wichtig, dass jemand der sich dieses Amt zutraut, jetzt auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.
Was reizt Sie am meisten am Bundesratsamt?
Der Bundesrat ist die höchste Exekutive in unserem Land. Ein aktives Mitwirken in diesem Gremium ist spannend und fordernd zugleich. Zudem reizen mich die grossen Aufgaben im VBS und hier speziell die Lösungsfindung.
Welche Herausforderung sehen Sie im freiwerdenden Departement (Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS))?
Wie gesagt harzt es bei verschiedenen Schlüsselprojekten. Die Finanzdelegation hat den Handlungsbedarf präzise aufgelistet. Es geht hier um Termine, die Einhaltung von Krediten oder auch die technische Machbarkeit dieser Projekte. Hier muss sofort und umfassend angepackt werden.
Inwiefern würde sich Ihr persönlicher und Ihr Arbeitsalltag verändern?
Das persönliche Leben und der Arbeitsalltag würden ab 1. April 2025 komplett auf den Kopf gestellt. Mit meiner ganzen Schaffenskraft würde ich eine neue Aufgabe anpacken. Zum Glück haben meine Frau und ich unseren Landwirtschaftsbetrieb vor zwei Jahren an unsere Söhne weitergegeben. Sonst wäre eine Kandidatur nicht möglich gewesen. Auch muss für den Schweizer Bauernverband eine gute Nachfolge gefunden werden. Auch hier laufen die entsprechenden Vorbereitungsarbeiten.
Wie sind die Rückmeldungen, die Sie in den letzten Tagen betreffend einer möglichen Kandidatur erhalten haben?
Über 90 Prozent sehr positiv. Ich komme kaum nach mit den kurzen Rückmeldungen des Dankes. Viele Leute interessieren sich für diese Wahl und nehmen aktiv Anteil.
Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus momentan? Laut Medienberichten kam auch viel Einfluss von aussen, was die Kandidatur anbelangt?
So mehr Absagen seitens der Mitte Fraktionsmitglieder eingegangen sind, so stärker wurde ich aufgefordert, eine Kandidatur zu prüfen. Da ich das Präsidium des Schweizer Bauernverbandes und die Aufgabe im Nationalrat sehr gerne ausführe, ist mir dies nicht leicht gefallen.
Wie geht es Ihrer Meinung nach mit dem Präsidium des Schweizer Bauernverbandes weiter?
Der Vorstand und nachfolgend die Landwirtschaftskammer werden im Februar das Anforderungsprofil und den zeitlichen Fahrplan festlegen. Die Wahl eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin für den Schweizer Bauernverband würde am 26. November 2025 in Bern stattfinden. Bis dann würden die drei Mitglieder im Vizepräsidium unter der Leitung der ersten Vizepräsidentin Anne Challandes die Geschäfte führen.
Von Manuela Müller
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