Karin Hasler
übt mit einem Vorstoss Kritik am RAV Heerbrugg.
Das Vereinshaus Progy ist sanierungsbedürftig.
Bereits seit über zehn Jahren wird über die Sanierung des Vereinshauses Progy debattiert. Nachdem man im vergangenen Jahr Nägel mit Köpfen gemacht hat, ist das Projekt nun trotzdem erneut eingefroren.
Rebstein Bereits als es 2013 um die Erweiterung der Progy-Halle ging, wurde in Rebstein auch von einer Sanierung des zum Areal gehörenden Vereinshauses Progy gesprochen. Auch ein Abbruch stand damals zur Debatte. Passiert ist jedoch weder das eine noch das andere. Bei den Abstimmungen über die Progy-Erweiterung 2015 spielte das Vereinshaus keine Rolle mehr.
Erst 2023 kam wieder Bewegung in die Sache. Der Sanierungsbedarf war in diesen zehn Jahren nicht kleiner geworden. Deshalb wollte der Gemeinderat die Sanierung angehen und erarbeitete ein Projekt, das auch die Umgestaltung des Progyplatzes, der bisher in erster Linie als Parkplatz genutzt wurde, beinhaltet. Mit der Rennovation sollten nicht nur bauliche und ökologische Mängel behoben werden, sondern das Vereinshaus nebst der Nutzung durch Vereine auch zu einem Veranstaltungsort für Events, Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen und Kunstausstellungen werden.
Anfangs schien es dagegen keinen Widerstand zu geben. Eine grosse Mehrheit genehmigte an der Bürgerversammlung 2024 den Antrag des Gemeinderats. Dieser startete danach das Bauauflageverfahren. Weil es dagegen Einsprachen gab, verzögerte sich der Baustart. Nun ist das Projekt aber plötzlich aus einem anderen Grund eingefroren.
An der Bürgerversammlung Ende März verabschiedete eine Mehrheit einen Antrag, die Projekte zur Neugestaltung des Progyplatzes und zur Sanierung des Vereinshauses vorerst zurückzustellen. Ein herber Rückschlag für die beiden Projekte – und für den Gemeinderat. «Der Gemeinderat bedauert, dass die beiden Projekte nun blockiert sind», sagt Gemeindepräsident Alex Arnold. Rebstein habe ein sehr aktives Vereinsleben, das ein wichtiger Treiber für ein lebhaftes Dorf sei. Dem Sorge zu tragen, sehe der Rat als wichtige Aufgabe. Dabei gehe es vorwiegend darum, die bestehende Infrastruktur zu erhalten. «Was nicht nur Rebstein spürt, ist, dass mit dem Wegsterben der Restaurants auch Säle verloren gehen. Entsprechend steigt der Bedarf an Mehrzweckräumen, die unterschiedlich genutzt werden können.» Das Projekt sehe hierbei vor, dass das Erdgeschoss des Vereinshauses diesem Anspruch besser gerecht werden soll.
Vorerst wird daraus nichts. Der Gemeinderat wird nun ein neues Gutachten erarbeiten. «Das gehört zu unserem demokratischen System und ist zu akzeptieren», sagt Arnold. Die Vereine und Familien, die davon profitieren würden, müssten sich nun weiter mit der aktuellen Situation abfinden und hoffen, dass sich die nächste Bürgerversammlung dann doch noch für die Weiterführung der Projekte entscheidet. Denn an der Bürgerversammlung 2026 werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger erneut über die Projekte befinden, denen sie 2024 zugestimmt haben. Bis dahin ruhen die Arbeiten. Weiter bearbeitet werden die hängigen Einsprachen, damit man im Falle einer Fortsetzung des Projekts vorbereitet wäre.
Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung im nächsten Jahr verursachen die Projekte Kosten für die Gemeinde. Gewisse Ausgaben sind bereits getätigt worden. Wie viel genau investiert wurde, lässt sich jedoch nicht sagen, weil noch keine Zwischenabrechnung vorliegt. Auch eine Verschiebung der Projekte würde die Gemeindekasse belasten. «Man darf nicht davon ausgehen, dass der jetzige Projektstand in ein paar Jahren ohne Zusatzaufwand fortgeführt werden kann», sagt der Gemeindepräsident. Vorerst würden die Finanzen in Rebstein jedoch entlastet, da die rund 1,3 Millionen Franken für die Sanierung des Vereinshauses Progy eingespart werden könnten – zumindest fürs Erste.
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