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Am 24. Januar geht es weiter mit den Dreharbeiten zum Film «Die stillen Helden vom Säntis» vom Altstätter Initiant und Produzent Victor Rohner und
Altstätten/ Appenzell Stolz erzählt Victor Rohner, welcher Teil der Dreharbeiten bereits abgeschlossen ist und welche Szenen während der verbleibenden Drehtage noch zu erledigen sind: «Es sind bereits Dreiviertel der Dreharbeiten abgeschlossen. Es fehlen uns noch einige Interviews mit Zeitzeugen, allgemeine Aufnahmen des Säntis, beispielsweise die der Wetterumständ auf dem Berg oder auch vom Berg selbst, denn einen grossen Teil des Films bilden Naturaufnahmen.» Das gesamte Filmteam hatte Glück, denn da es anfangs Dezember bereits kräftig geschneit hatte, herrschten die perfekten Verhältnisse um die ersten Dreharbeiten bei der Wetterstation zu realisieren.
«Wir brauchen nicht nur Sonnenschein, auch die Stürme gehörten zum Leben der Säntisträger, die den damals 2504 Meter hohen Berg mit Lebensmitteln oder Feuerholz bestiegen. Die schwierigen Umstände im Winter konnten wir dank dem stürmischen und kalten Wetter das anfangs Dezember auf dem Säntis herrschte, sehr gut in den verschiedenen Szenen zeigen», erinnert sich Victor Rohner. Der Dreh unter diesen Umständen hatte seine Vor- und Nachteile, denn laut dem Produzenten wagten sich nicht viele unter diesen Voraussetzungen in die Nähe der Filmcrew auf dem Säntis. Jedoch waren dadurch auch für die Darsteller gewisse Hürden da. Denn die Wetterstation war anfangs Dezember bereits in Schnee und Eis eingehüllt und auch die Wege mussten erst freigeschaufelt werden, um die Dreharbeiten auf dem Säntis durchführen zu können. «Trotz den Umständen, die oben auf dem Berg herrschten, hatten wir Glück mit dem frühen Schneefall und konnten super Bilder vom Sturm und dem Wintereinbruch einfangen», freut sich der Altstätter und ergänzt: «Der fiktionale Teil des Films war doch aufwendiger, als ich es anfangs gedacht habe. Jedoch überwiegt das Positive und wir haben schon so viele interessante Szenen gedreht.» Bis Ende Januar sollten die fiktionalen Teile des Films gedreht sein.
Die über vierzig Drehtage der Protagonisten und Filmcrew sind gespickt mit Nachstellungen der Umstände und Umgebungen die in der Zeit von 1879 bis 1935 auf die Säntisträger warteten. «Dabei benötigen wir natürlich auch Kleider und Gegenstände, die in dieser Zeit zur Verfügung standen. Die Schuhe von damals waren dabei bei Weitem noch nicht so bequem, wie sie es heute sind. Da kann es schon mal zu Fussschmerzen kommen, wenn man die ganze Drehzeit über mit den alten Schuhen herumlaufen muss», erzählt Victor Rohner. Die Relikte aus dieser Zeit organisierten sie aus der Kleiderkammer der Theatergesellschaft Appenzell oder aus privaten Haushalten. Einige Materialien, wie zum Beispiel ein alter Schlitten, zerbrach wegen des Alters bereits beim Abtransport der Lawinenopfer. «Die Relikte von damals sind bereits heute schon schwer zu finden, deshalb waren wir auch froh um die Unterstützung, die wir auch aus Privathaushalten erfuhren», betont der Altstätter.
Eine Szene, die Victor Rohner besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist eine Suchaktion, die nach einer Lawine gestartet wurde: «Diese Szene war sehr eindrücklich. Es herrschte stürmisches Wetter und die Darsteller der Sektion Rhein des SAC standen mit Fackeln im Schnee und suchten nach dem Verschütteten.» Die Stimmung am Filmset bewegt auch den Produzenten: «Das Interview mit einem Zeitzeugen auf dem Friedhof in Appenzell war sehr eindrücklich und man hat gemerkt, wie sehr dieses Thema auch heute noch die Leute in der Umgebung bewegt.»
Die Dreharbeiten werden am Mittwoch, 24. Januar wieder aufgenommen. «Das Team ist total motiviert. Natürlich ist der ganze Dreh mit extremem Aufwand verbunden, jedoch ist es so schön, dass diese Geschichte schlussendlich auf die Leinwand kommt und die Geschichte der Säntisträger nicht vergessen geht», freut sich Victor Rohner sichtlich. Für den Produzenten sei es sehr schön zu sehen, dass der Film unterstützt wird. Sei es von Firmen oder den Kantonen, aber auch von Privatpersonen, die ihren Teil dazu beitragen. «Für mich gibt es keinen kommerziellen Grund, den Film zu produzieren. Es ist eine Herzensangelegenheit. Es kamen in der Vergangenheit so viele Leute auf mich zu, die die Geschichte bewegt hat und es auch heute noch tut», blickt der Produzent zurück. Bei der Produktion spielt aber nicht nur die Freude über die Dreharbeiten eine grosse Rolle, sondern es herrscht auch ein unheimlicher Respekt vor der ganzen Geschichte der Säntisträger. Zudem sind auch die emotionalen Aspekte rund um den Doppelmord in der Wetterstation nicht zu unterschätzen: «Wir versuchen den Leuten ein Bild zu übermitteln, wie sich die Situation damals zugetragen hat, jedoch wollen wir damit auf keinen Fall jemanden verletzen», so Victor Rohner.
Bereits ein halbes Jahr vor dem Dreh hat das Filmteam alle Lokalitäten und Relikte ausfindig gemacht. Dabei wurden «Beizen» gesucht, die wie anno dazumal eingerichtet sind, Sachen nachgebaut, um die Szenen so originalgetreu wie möglich nachzustellen und Relikte zusammengetragen, die die Szenen noch authentischer machen. «Den Überblick über das vorhandene Budget zu behalten war und ist mir auch bei den verbleibenden Szenen unglaublich wichtig. Läuft etwas bei den Dreharbeiten schief, kann uns eine Verschiebung des Drehtages bis zu 20'000 Franken kosten. Deshalb muss alles perfekt aufeinander abgestimmt sein», erklärt Viktor Rohner.
Bei den Dreharbeiten sind die Produzenten nicht nur zu Fuss unterwegs, sondern arbeiten auch mit Helikopter und Drohnen, um Luftaufnahmen zu machen. «Da wir uns im Alpstein teilweise in einem Jagdbanngebiet befinden, nehmen wir während den Dreharbeiten auf die Tiere und unsere Umwelt Rücksicht und arbeiten in diesem Gebiet ohne Drohnen und den Helikopter, um die Umgebung nicht zu stören», so der Produzent. Eine wichtige Sequenz, die in den anstehenden Dreharbeiten gefilmt wird, sei laut dem Altstätter der Aufstieg auf den Säntis auf der Originalroute: Von Wasserauen über den Seealpsee, Messmer, die Wagenlücke auf den Säntis.
Die verbleibenden Drehtage und auch die Slots für den Schnitt des Films sind bereits durchgeplant. «Der Schnitt des Films muss sehr subtil und empathisch gemacht werden. Zudem sollen die Geschichten und Bilder so realitätsnah wie möglich sein und die Emotionen der Zuschauerinnen und Zuschauer wecken», erklärt Victor Rohner. Einen kleinen Einblick in die Dreharbeiten geben Victor Rohner und Kuno Bont mit Aufnahmen, die auf der Homepage www.saentis-helden.ch abrufbar sind. Und auch auf Social Media lassen sie sich während ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Wer das Projekt der beiden Rheintaler und ihrem 40-köpfigen Team unterstützen möchte, kann sich dort von ihrer Arbeit überzeugen lassen und über die Webseite einen Beitrag leisten.
Die Premiere des Films ist auf den November oder Dezember 2024 angesetzt. «Der Film wird dann anfangs vor allem in Ostschweizer Kinos gezeigt werden, wo er hoffentlich Zuschauerinnen und Zuschauer in vollen Kinosälen begeistern wird», so Victor Rohner hoffnungsvoll.
Von Manuela Müller
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