Aurelia Keel und Claudia Peter
betreiben ab dem 26. November das Adventskafi "Stock".
Am 19. November wird über den Kredit von 27,7 Millionen Franken für den Ersatzneubau der Eishalle in Widnau in den Zweckverbandsgemeinden Au, Berneck, Diepoldsau und Widnau abgestimmt. Ist nur eine Gemeinde dagegen, muss die Eishalle geschlossen werden.
Region Die Gemeindepräsidien der beteiligten Zweckverbandsgemeinden Au, Berneck, Diepoldsau und Widnau haben am Donnerstag, 14. September einen Einblick auf die Kreditabstimmung vom 19. November 2023 über den Ersatzneubau der Eishalle gegeben. Die Bevölkerung wird in den nächsten Tagen mit einer Broschüre mit Informationen und Fakten informiert. Zusätzlich wirdes am Donnerstag, 30. Oktober um 19 Uhr in der Kantonsschule Heerbrugg und am Donnerstag, 2. November um 19 Uhr im Sportzentrum Aegeten je einen Informationsanlass zum Ersatzneubau der Eishalle geben.
Die Ende 70er Jahre erbaute Eishalle in Widnau wurde von der Genossenschaft Kunsteisbahn Mittelrheintal in kurzer Bauzeit mit Betonfertigelementen auf der grünen Wiese neben dem Freibad Widnau erstellt. Der Bau wurde durch die Genossenschaftsanteile von Privatpersonen, durch Sponsoring von Gewerbe und Industrie sowie Baubeiträge der Gemeinden des Mittelrheintals und Bundessubventionen finanziert. Nach einiger Zeit gründeten die vier Gemeinden einen Zweckverband und übernahmen die Eishalle gemeinsam in Eigentum und Unterhalt. Der Zweckverband Kunsteisbahn Rheintal – kurz KEB – hat dann mit der Standortgemeinde Widnau eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen. Diese führt nun seit 20 Jahren den Betrieb. Der Leistungsauftrag ist eine Win-Win-Situation, die den Sportanlagen Widnau sowie der Eisbahn einen kostengünstigen Betrieb ermöglicht.
Dem Verwaltungsrat des Zweckverbands KEB war der Unterhalt der Eishalle immer wichtig. Er hat inden letzten 20 Jahren regelmässiginvestiert. Seit dem Bau funktioniert die Eishalle mit derselben Kühltechnik: Einer Einkreisanlage mit Ammoniak. Im Jahr 2004/5 wurde auf Anordnung des kantonalen Amts für Umwelt, (AfU) mit einem technischen Massnahmenpaket das eingesetzte Ammoniak von 4'000 Kilogramm auf 1'800 Kilogramm reduziert. In den folgenden Jahren tätigte der Zweckverband KEB weitere Investitionen, um das Störfallrisiko zu verringern. Zur längerfristigen Zukunftssicherung der Eishalle hat der Verwaltungsrat des Zweckverbands im Jahr 2020/21 eine Sanierungsstudie in Auftrag gegeben. Dabei haben die Fachingenieure festgestellt, dass trotz einer kostspieligen Sanierung erhebliche bauliche, betriebliche und anlagentechnische Defizite nicht zu korrigieren sind. Wegen des schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses einer Sanierung haben die Fachleute dringend empfohlen, mittel- bis längerfristig einen Ersatzneubau in Erwägung zu ziehen. Der Verwaltungsrat hat daraufhin im Februar 2022 eine Machbarkeitsstudie mit Kostenschätzung in Auftrag gegeben. Die entsprechenden Ergebnisse liegen seit Oktober 2022 vor. Im Sommer 2022 hat der Kanton St.Gallen beziehungsweise das Amt für Umwelt AfU eine bau- und anlagentechnische Kontrolle durchgeführt welche unerwartet negativ war. Das bestehende Kühlsystem wurde als erhebliches Sicherheitsrisiko eingestuft und hätte Ende 2022 die sofortige Schliessung zur Folge gehabt. Der Zweckverband hat dazu rekurriert. Dank der Einigungsverhandlungen erlaubte das AfU aufgrund von Sofortmassnahmen die Saison 2023/24 trotzdem zu eröffnen, allerdings unter dem Vorbehalt der Anlagenschliessung auf Ende Saison. Der KEB-Verwaltungsrat und die Räte der beteiligten Gemeinden haben angesichts dieser Sachlage beschlossen, umgehend zu handeln. Sie entschieden, auf der Basis der vorliegenden Machbarkeitsstudie und der Kostenschätzung, eine Kreditabstimmung über einen Ersatzneubau der Eishalle zu organisieren. Sie informierten darüber an den Bürgerversammlungen im März 2023. Mit diesem Vorgehensoll verhindert werden, dass die «alte» Eishalle ohne Anschlusslösung geschlossen werden muss. Die Kreditabstimmung am 19. November 2023 ist somit eine Grundsatzabstimmung über die Zukunft des Eissports im Rheintal.
Die Machbarkeitsstudie umfasst einen Ersatzneubau mit einer Tiefgarage, Lager- und Technikräume, Eisfeld mit dazugehörigen Service- und Räume der Technik sowie Garderoben, Tribüne und Photovoltaikanlage. Für die ganze Investition wird von 24 Millionen Franken auszugehen sein. Widnau investiert 12 Millionen Franken dazu. Detaillierte Ausarbeitungen des Bauprojekts werden erst und nur dann ausgeschrieben, wenn die Zweckverbandsgemeinden den Kreditbeschluss am 19. November genehmigt haben. Die Gemeindeverantwortlichen sind der Überzeugung, dass die verschiedenen Gemeinden Sport machen möchte. «In der Region zwischen St.Gallen und Chur möchten wir von den Gemeinden der Bevölkerung weiterhin eine zweckmässige Halle anbieten können», so Widnaus Gemeindepräsident Bruno Seelos, der auch Präsident des Zweckverbands ist. Die Eishalle soll so vorbereitet werden, dass sie auch weiterhin für Anlässe wie Firmenveranstaltungen oder Generalversammlungen genutzt werden kann.
Im Rheintal sind die Verantwortlichkeiten für die Rheintaler Sportanlagen fair verteilt: Die Oberrheintaler Gemeinden betreiben den rundum erneuerten Bäderpark «aquaRii» in Altstätten. Die Mittelrheintaler Gemeinden leisten ihren Beitrag mit der Eishalle und das attraktive Angebot an Sportstätten im Rheintal. Die Gemeinde Balgach ihrerseits führt und finanziert das Hallenbad selber, das soeben grundsaniert und erweitert wurde.
Bei einem Ja aller Zweckverbandsgemeinden rechnet Bruno Seelos mit einer Planungsdauer von rund 1,5 Jahren und mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten.
Bei einem Nein von einer der vier Gemeinden muss die Halle in Widnau im Frühling 2024 geschlossen werden.
Von Cornelia Bischof.
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