Karin Hasler
übt mit einem Vorstoss Kritik am RAV Heerbrugg.
Matthias Vetsch hat kürzlich seinen ersten Roman veröffentlicht. z.V.g.
Vom Banker zum Buchautor: Der Grabser Matthias Vetsch beginnt nach seiner Frühpensionierung eine neue berufliche Laufbahn als Buchautor. In seinem Roman spielt die Verbundenheit zu seiner Heimat eine zentrale Rolle.
Grabs Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine weitet sich aus, die USA überlassen Europa seinem Schicksal und plötzlich stehen russische Panzerverbände an der österreichisch-schweizerischen Grenze. Die Handlung im kürzlich erschienenen Roman «Operation Tiefer Dorn – Band 1: Aufmarsch» des gebürtigen Grabsers Matthias Vetsch zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario, das jedoch weniger weit von der Realität entfernt ist, als man sich es sich wünschen würde.
Auch der Autor selbst sagt: «Ich hoffe, dass mein Buch Fiktion bleibt.» Seit er im Februar 2024 mit dem Schreiben begonnen hat, habe sich die Lage in der Realität aber teilweise sogar noch weitaus dramatischer zugespitzt als in seinem Erstlingswerk. Als Warnung möchte er sein Buch zwar nicht verstanden haben, dennoch sagt er: «Man sollte in der Schweiz zumindest darüber nachdenken, wie man sich in einer solchen Extremsituation verhalten würde.»
Zum Schreiben gefunden hat der 60-jährige Frühpensionär eher spät. Die Idee, ein eigenes Buch zu schreiben, habe er schon länger gehabt. Jedoch liess sein Beruf als Managing Director einer Bank zu wenig Zeit dafür. Am ersten Tag nach seiner Frühpensionierung griff Vetsch aber sofort zum Stift. «Ich bin das Ganze ziemlich naiv angegangen und habe einfach begonnen zu schreiben», sagt er. Ihm sei es schon immer leichtgefallen, Texte, Diplomarbeiten und Fachartikel zu verfassen, das Schreiben eines Romans habe aber nochmals ganz andere Herausforderungen mit sich gebracht.
In nur wenigen Monaten schrieb er die Geschichte von «Operation Tiefer Dorn» nieder. Trotzdem spricht er von einem Lernprozess. Geholfen hat dem ehemaligen Oberst dabei wohl sein analytisches Denken. So habe er gleich zu Beginn eine Timeline erstellt, um zu sehen, ob der Zeitablauf Sinn mache und wann verschiedene Handlungsstränge zusammengeführt werden können. Viel abverlangt hat Matthias Vetsch die Recherchearbeit. Da die Handlung zu grossen Teilen im militärischen Milieu spielt, konnte er auf sein Wissen aus seiner Zeit bei der Armee zurückgreifen.
Doch auch die Politik spielt eine wichtige Rolle in der Handlung. Hierbei konnte Vetsch auf seine persönlichen Kontakte zu Politikern auf Gemeinde- und Bundesebene zurückgreifen, fragte aber bisweilen auch einmal bei der Bundeskanzlei nach, um das Geschehen im Buch möglichst authentisch darstellen zu können.
Während ihm das Schreiben keine grosse Mühe bereitet hat, gestaltete sich die Suche nach einem Verlag hingegen deutlich schwieriger. «Oft erhält man von den Verlagen gar keine Antworten», erklärt Vetsch. Auch einige Absagen musste er verkraften. Manchmal habe sein Roman thematisch nicht in die Ausrichtung des Verlags gepasst, andere Negativbescheide seien zustande gekommen, da ein Verlag beispielsweise das Programm für das Jahr 2025 schon fix eingeplant habe, sagt der Autor.
Schliesslich wurde er mit dem Antium-Verlag aus Wangen doch noch fündig. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag beschreibt Vetsch als sehr konstruktiv und bereichernd. «Als Neuling in der Branche war ich froh um Vorschläge, wie mein Buch noch besser werden könnte.»
Seine Wurzeln im Rheintal sind beim Lesen von Vetschs Polit-Thriller immer spürbar. So spielt ein grosser Teil der Handlung zwischen Heerbrugg und Rüthi und auch eine Protagonistin hat ihre Wurzeln in der Ostschweiz. Dies ist Ausdruck dafür, dass Matthias Vetsch, obwohl er inzwischen im Kanton Aargau lebt, immer noch tief mit seiner Herkunft verbunden ist.
«Ich bin oft in der Region zu Besuch, da meine Mutter immer noch hier lebt.» Ob er dereinst auch mit seinem neuen Roman für eine Lesung ins Rheintal kommt, steht noch nicht fest. «Geplant ist noch nichts, aber ich bin offen für die Idee, sollte sich etwas ergeben», sagt der 60-Jährige.
Aktuell befindet sich Vetschs zweiter Roman bereits im Lektorat – denn Operation Tiefer Dorn ist als Trilogie angelegt. Und auch der dritte Teil ist bereits in der Entstehung. Fans des Autors können sich also in nächster Zeit auf reichlich Nachschub freuen.
gia
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