Die Hausbäckerei des Rheinparks
stellte am Samstag einen neuen Weltrekord auf
Der Präsident mit zwei der vier gewählten Ehrenmitgliedern. Von links: Migi Haldner, Andreas Broger, Tanja Keller. Die zwei pensionierten FCAler weilten derweil irgendwo am Meer und waren darum nicht anwesend. z.V.g.
Wenn der FC Altstätten zur Hauptversammlung einlädt, kann man sich in etwa vorstellen, wie das Ganze abläuft: reichlich gutes Essen, viele Anmeldungen, zufriedene Gesichter, Applaus und vielleicht sogar Aspirant:innen auf den Ehrenmitglieder-Status. Und so war es auch, aber von allem ein bisschen mehr als sonst. Es war ein üppiges Jahr.
Fussball Eigentlich hat ja nicht der FC Altstätten eingeladen, sondern auch dieses Jahr einer der Hauptsponsoren. Die 140 Anwesenden durften ihre Versammlung in den Hallen der PWB AG Altstätten durchführen. Die PWB steht für Fräsen, Drehen, Drehfräsen und Prototyping und produziert weltweit Präzisionsteile für die Bereiche Optik, Halbleiter, Medizinaltechnik und Maschinenbau.
CEO Nicola Vella begrüsste die interessierten Fussballer:innen und verglich seine Firma in vielen Bereichen mit einem Fussballverein. So sind beide angewiesen auf motivierte Leute, denn die beste Strategie nützt bekanntlich nichts, wenn das Personal diese nicht umsetzen kann oder will. Die PWB AG unterstützt beim FCA vor allem die Nachwuchsabteilung, weil auch sie mit ihrer Academy grosses Gewicht auf die Förderung der jungen Berufsleute setzt. So bilden sie in den 3 Jahren der Lehre nicht weniger als 9 Lernende als Polymechaniker:innen aus. Ein spannender und knackiger Einblick. Wer noch mehr erfahren wollte, konnte sich via QR Code ein zweites Date gönnen.
Wenn man Wikipedia fragt: «Die Hauptversammlung ist das oberste Organ eines Vereins. Sie bestimmt den Statuteninhalt und damit auch die Zuweisung der Kompetenzen.»
Wenn man den Vorstand fragt: «Die Hauptversammlung ist der Anlass, in der ich nicht mit meinen Kumpels am selben Tisch bin, sondern vorne in einer Reihe mit meinen Vorstandskollegen sitzen muss, streng in die Menge schaue und hoffe, dass keine unangenehmen Fragen der Mitglieder beantwortet werden müssen.»
Wenn man den Präsidenten fragt: «Die Hauptversammlung ist der Abend, in der ich die Gelegenheit habe, all den fleissigen Helfer:innen vor dem ganzen Verein Danke zu sagen. Ich kann dafür sorgen, dass alle sehen, wie viel Arbeit hinter einem Vereinsjahr steckt und wie viele Freiwillige engagiert mitmachen. Ausserdem können wir an der HV unsere Visionen und Strategien vorstellen und diese von den Mitgliedern absegnen lassen.»
Wenn man die Fussballer:innen des FC Altstätten fragt: «Die Hauptversammlung ist der Abend, an denen wir direkt in die dritte Halbzeit einsteigen und neben dem kühlen Bier auch noch etwas Leckeres zu essen bekommen. Vorne reden ein paar Leute, die wir auch schon gesehen haben. Zwischendurch müssen wir applaudieren. Das ist etwas mühsam. Hoffentlich dauert das nicht 90 Minuten.»
Und so ging auch die HV des FC Altstätten über die Bühne. Viel Applaus und lobende Worte für die Erfolge im sportlichen, aber auch im zwischenmenschlichen Bereich. Angefangen beim grossen Schiedsrichterteam, das für den FC Altstätten die notwenigen Punkte sammelt, über die erfolgreiche Saison der ersten Mannschaft mit dem Double, die zuverlässige Mitarbeit beim U19, die sehr guten Saisons der anderen Aktivteams, die Steigerung der Juniorenabteilung von 150 auf 275 Kids innerhalb von 6 Jahren bis zu den 18 Trainer:innen und Funktionär:innen, die ihr Amt abtraten und für die bereits wieder neue Kräfte gefunden werden konnten.
Besonderen Applaus gab es für die Ostschweizer Schiedsrichterin des Jahres – Melanie Mazenauer - und für Danilo Gunjevic, weil dieser ein Aufgebot für die Schweizer U15-Nationalmannschaft erhielt. Ein dickes Lob erhielten der Kassier, Silvan Luggen, dessen wöchentliche Buchhaltungsarbeit mit der eines KMUs verglichen wurde und das Damenteam, das jedes Jahr mit grossem Erfolg die Vereinskasse füllt mit ihrem Lottomatch. Bei der tosenden Wiederwahl des Präsidenten Andreas Broger meldete der Swiss Seismological Service der ETH Zürich ein paar leichte Ausschläge auf der Richterskala.
Was wäre ein Verein ohne seine freiwilligen Helfer? Natürlich würde nichts funktionieren. Ein Stück weit gehört diese Hilfe dazu, der normale «Lebenszyklus» eines Vereinsmitgliedes sieht ja vor, dass man zuerst – meist als Kind – vom Angebot profitiert und dafür später wieder etwas zurückgibt, indem man der nächsten Generation ein ähnliches Umfeld bietet.
Es gibt aber dann immer auch Mitglieder, die diesbezüglich etwas mehr leisten, unaufhaltsam die Extrameile gehen und noch ein paar Körnchen mehr Herzblut und Engagement in den Klub investieren. Für diese Mitglieder gibt es als höchste Anerkennung den Status der Ehrenmitgliedschaft. Mehr kann man eigentlich nicht erreichen.
Dieses Jahr wurden vier Menschen vom Vorstand vorgeschlagen und allesamt einstimmig und begeistert bestätigt:
Michael Migi Haldner für unzählige Jahre als Juniorentrainer, als Festwirt beim Hallenturnier, 10 Jahre Leitung GESA Kiosk, neu als Materialwart im Grüntal und Leiter der Gastro FC Altstätten.
Christian Blaser für mehr als 20 Jahre Trainer im Kinderfussball und ein paar Jahre als Juniorenobmann.
Tanja Keller für ihren jahrelangen flexiblen und unermüdlichen Einsatz im Gastrobereich, immer auch als helfende Hand und gute Seele unterwegs.
Und für René Breu für ungezählte Jahre als Juniorenobmann, Aktuar und Mitinitiator des Kunstrasens, ausserdem ein grosser Unterstützer der Nachwuchsabteilung.
Vier eindrückliche Karrieren beim FC Altstätten.
Nachdem der Präsident noch ein paar Visionen präs(id)entieren konnte – unter anderem wurden die Mitglieder zum Projekt Grüntal aufdatiert – erfolgte der Schlusspfiff für einmal nicht nach 90, sondern bereits nach 80 Minuten.
pd
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