Die Hausbäckerei des Rheinparks
stellte am Samstag einen neuen Weltrekord auf
Die Ortsgemeinde Rüthi säubert jedes Jahr mit freiwilligen Helferinnen und Helfern die Alp. Auch vergangenen Samstag versammelten sich dafür etwa 130 Leute, um mitanzupacken und die Alp wieder auf Vordermann zu bringen.
Rüthi Am 13. April versammelten sich morgens um 8 Uhr etwa 130 Leute beim Werkhof in Rüthi. Sie alle hörten aufmerksam zu, als Werner Heeb, der Alpmeister der Ortsgemeinde Rüthi, mit der Gruppeneinteilung der Alpsäuberung begann. Nach circa 15 Minuten waren alle Helfenden der elf Gruppen mit einem Znüni und Getränk versorgt und auf dem Weg auf die Alp.
Mit dabei waren Mitglieder von zahlreichen Vereinen aus Rüthi. «Wir unterstützen die Rüthner Vereine jährlich mit einem Betrag. Im Gegenzug dafür helfen sie uns bei der Alpsäuberung mit», erklärt Werner Heeb und ergänzt: «Wir sind sehr froh um die Unterstützung jedes Einzelnen, denn privat würden wir niemals so viel in dieser Zeit hinbekommen.» Die Alpfläche, die die Ortsgemeinde betreut, beträgt etwa 107 Hektaren. Dazu gehören die Alp Inneralp, Alp Kamm und die Alp Brunnenberg. Darauf befinden sich drei Alphütten, die der Ortsgemeinde gehören. Auf dieser Fläche fallen dementsprechend viele Arbeiten an. Sei es das Wegräumen von Steinen, die auf den Wegen liegengeblieben sind, das Verlegen von einem neuen Boden in der Alphütte «Kamm» oder das Ersetzen der alten Wasserleitung, da diese verkalkt und verschmutzt war. Die Helferinnen und Helfer hatten an diesem Samstag alle Hände voll zu tun.
Zu den Arbeiten an Alphütten, Wegen und Leitungen kam auch die Säuberung im Wald hinzu. «Der Forstbetrieb hat uns im Vorfeld bereits ein paar Bäume gefällt. An diesen Stellen fielen Sägearbeiten und Aufräumarbeiten an. Zudem befand sich auch Sturmholz auf dem Gelände. Damit die Arbeiten immer von Fachpersonen betreut werden, habe ich zusammen mit dem Förster Sascha Kobler die Gruppeneinteilung vorgenommen», erklärt der 67-jährige Alpmeister. Bäume wurden zersägt, Äste abgetrennt und verbrannt.
Werner Heeb organisiert als Alpmeister die Alpsäuberung seit acht Jahren. Zusammen mit seiner Frau Marianne hatte er für den vergangenen Samstag 120 Sandwiches, Kaffee, Süssgetränke und Mineralwasser für den Znüni in einem Anhänger bereitgemacht, um die Helferinnen und Helfer bis zum Mittagessen zu versorgen. Auch dieses Essen war für jede und jeden Helfer miteinberechnet. Nach der Versorgung am Werkhof mussten noch ein paar Sandwiches nachbestellt werden, da noch mehr Helfer kamen, als angemeldet waren. «Wir brauchen in der Organisation der Verpflegung natürlich auch Geld, jedoch würde die Vergabe der Arbeiten an die zuständigen Firmen das x-fache kosten», erläutert der Rüthner. Umso mehr freut sich der Alpmeister deshalb, dass sich unter den Helfern jeweils auch Forstarbeiter, Bodenleger oder Sanitärinstallateure tummeln.
Die Helfenden, die sich am Samstag beim Werkhof versammelten, waren allesamt motiviert, um mitanzupacken. Die meisten kannten sich bereits gegenseitig aus der Gemeinde oder aus dem jeweiligen Verein. «Mir ist es immer wichtig, dass alle Spass bei der Arbeit haben und sich die Leute gut untereinander verstehen. Auch die Gruppen sind dementsprechend eingeteilt», so Werner Heeb. Bei seiner Rundfahrt klingelte sein Handy immer wieder mal. Die einen brauchten Sägen, die anderen weitere Getränke, da es beim Feuer sehr heiss wurde. Werner Heeb fuhr von Station zu Station und fühlte den Puls direkt bei den jeweiligen Teams. Auch der ein oder andere Spruch durfte natürlich nicht fehlen. «Die Geselligkeit steht für mich an oberster Stelle. Wir essen und trinken nach der Säuberung noch alle zusammen etwas auf der Alp und geniessen die gemeinsame Zeit», betont der Alpmeister. Als die ersten Gruppen nach der erledigten Arbeit um 13 Uhr eintrudelten, konnten sie sich das wohlverdiente Getränk und etwa 30 Minuten später auch den Fleischkäse mit Kartoffelsalat, den Marianne, die Frau von Werner vorbereitet hatte, schnappen. Alle zusammen genossen das Mittagessen, das Dessert, das die Frauen der Ortsgemeinde gemacht hatten und den gemeinsamen Umtrunk. So liessen sie den Nachmittag an der strahlenden Sonne auf der wunderschönen und sauberen Alp ausklingen.
Von Manuela Müller
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